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Yabisa und seine Eroberung

Yabisa, ein kleines Paradies

Prächtige Gärten, nahezu unerschöpflicher Reichtum dank der Salinen und reger Handel, das war Ibiza zu Beginn des 13. Jahrhunderts, als die Mauren auf Ibiza herrschten. Sie nannten die Insel Yabisa. Wie die gesamte Iberische Halbinsel war auch Ibiza im 8. Jahrhundert von den Mauren erobert worden. Sie kamen aus Nordafrika und brachten nicht nur den Islam auf die Insel, sondern auch viel Wissen.

So errichteten die Mauren ein raffiniertes System von Wassergräben zur Bewässerung der Felder. Sie verwandelten karges Land in fruchtbare Äcker, die mehrmals im Jahr reiche Ernte trugen. In der Gegend von Santa Eulària gibt es noch heute ein Bewässerungssystem zu bewundern, dass auf diese Zeit zurückgeht.

Die Rückeroberung, drei Männer schließen sich zusammen

Sein Reich umfasste anfänglich in etwa die heutigen Regionen Katalonien und Aragon. Ab das war Jaime I. nicht genug, er vergrößerte seine Ländereien eifrig. Das brachte ihm den Beinamen „el  Conquistador“, übersetzt „der Eroberer“, ein.

Auch die Inseln vor der Küste seines Reiches hatte er im Visier. Im Jahr 1229 gelang ihm die Eroberung Mallorcas. Die Aufgabe die deutlich kleineren Inseln Ibiza und Formentera zu erobern sollten 1231 seine Gefolgsleute Pedro, ein portugiesischer Königssohn, und der Graf Nuño Sanchez erledigen. Zur Ausführung setzte ihnen Jaime I. eine Frist von 2 Jahren, allerdings ließen sie die Zeit verstreichen, ohne etwas zu unternehmen.

So kam es, dass  Jaime im Jahr 1234 den Erzbischof von Tarragona Guillermo de Montgrí mit der Eroberung beauftrage. Als Pedro und Nuño davon hörten, waren sie wenig erfreut, dass nun ein geistlicher die eigentlich ihnen zugteilte ehrenvolle und lukrative Aufgabe erledigen sollte. Sie protestierten und erreichten schließlich, an dem Eroberungszug teilnehmen zu dürfen, allerdings unter der Führung Guillermos.

Die Rache eines Bruders

Wie genau die Eroberung Ibizas ablief, ist nicht bekannt. Aber es gibt eine schöne Legende:

Während die Truppen der drei Eroberer die Stadt belagerten, gab es im Inneren der Mauern Zwietracht. Der Scheich von Yabisa begehrte die Frau seines Bruders. Das brachte diesen dermaßen in Wut, dass er sich zum Verrat hinreißen ließ.

Er zeigte den Eroberern den Eingang zu einem Geheimgang, über den die Eroberer am 8. August 1235 in die Stadt eindringen konnten. An der Stelle, an der der Geheimgang endete, steht heute eine Kapelle, die San Ciriaco  geweiht ist. Er wurde als Schutzheiliger Ibizas gewählt, da sein Festtag eben der 08. August ist.

Die Vierteilung, jedem sein Anteil an der Beute

Nach dem Sieg wurde die Insel in vier Teile geteilt. Dass es vier Teile bei drei Eroberern waren, liegt daran, dass Guillermo zwei Teile zustanden. Schließlich hatte er auch die Hälfte der Truppen gestellt und war der Anführer des Eroberungszugs.  Entsprechend wurde auch Formentere in vier Teile geteilt.

Ibiza-Stadt und die Salinen bekamen einen Sonderstatus. Von Ibiza-Stadt aus wurden alle Teile der Inseln regiert und es diente als Handelszentrum. Auch wenn die Stadt gemeinsam von den neuen Herren der Insel genutzt wurde, gab es auch hier eine Aufteilung der Einflussbereiche. Die Salinen stellten einen so herausragenden Schatz da, sodass ihr Gewinn keinem einzelnen Herren zugeschlagen wurde, sondern aufgeteilt wurde.

Diese Einteilung hat sich bis heute gehalten. Auf Ibiza gibt es vier von der Fläche her große Gemeinden und Ibiza-Stadt. Die Grenzen sind allerdings nicht mehr die von 1235.

Guillermo gab übrigens sein Bischofsamt auf, um weltlicher Herrscher von Ibiza sein zu können.

Kappelle am Ausgang des Geheimgangs

Nach dem Sieg….

Nach der Eroberung brachen harte Zeiten an. Die neuen Herren plünderten die Insel, um ihre Soldaten zu bezahlen. Deswegen und weil viel Wissen aus maurischer Zeit in Vergessenheit geriet, ging der Wohlstand verloren. Nur mit Ansiedlungsprogrammen konnten wieder Menschen auf die Insel gelockt werden.


Heute die maurische Zeit und die Zeit der Rückeroberung erleben

  • Bewässerungsanlagen in Santa Eulària: Sie sind heute noch aktiv, die Ursprünge gehen auf die maurische Zeit zurück.
  • Centro de Interpretación Madina Yabisa: Museum zur maurischen Zeit auf Ibiza
  • Guillermo de Montgrí Denkmal: Statue am Plaça d‘Espanya
  • Kapelle San Ciriaco (Sant Ciriac): Unauffällige Kapelle in Dalt Villa, an der Stelle, an der angeblich die Eroberer in die Stadt eingedrungen sein sollen.
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